CMC M107 Alfa Romeo 8C 2900B Speciale Touring Coupè, 1938 Massstab: 1:18
Für das bevorstehende 24 Stunden Rennen von Le Mans im Jahre 1938 war die von Alfa neu gegründete Rennabteilung ?Alfa Corte? besonders motiviert; man wollte den Sieg! Ein 8C 2900 B mit Spezialkarosserie und leistungsgesteigertem Motor sollte dieses Vorhaben ermöglichen.
Beim renommierten Karosseriebauer Fa. Touring lässt man sich eine nach aerodynamischen Kenntnissen geformte, geschlossene Karosserie (Berlinetta) in der berühmten Leichtbauweise als Superleggera anfertigen. Als Ergebnis steht ein atemberaubend und zugleich sehr futuristisch aussender Bolide für den Start bereit.
Das routinierte Fahrerteam für Langstreckenrenne, Raymond Sommer und Clemente Biondetti gingen mit der Start-Nr. 19 in die Rennschlacht an der Sarthe. Niemals zuvor in der Le Mans-Renngeschichte hat ein Fahrzeug das Renngeschehen so dominant und überlegen beherrscht wie der 8C 2900 B Speciale.
In der 20. Rennstunde führte das Alfa Corte ? Team bereits mit 11 Runden oder ca. 160 Km Vorsprung gegenüber der gesamten Konkurrenz das Feld an, als bei Höchstgeschwindigkeit der rechte Vorderreifen platzte.
Pilot Raymond Sommer konnte den Wagen abfangen, in der Spur halten und die Boxen erreichen. Dort zeigte sich, dass Reifenteile die Motoraufhängung beschädigt haben und auch Motoröl verloren ging. Trotzdem wagte sich Clemente Biondetti, immer noch als führendes Team noch einmal auf die Strecke zurück, mußte aber nach nur zwei Runden mit Ventilschaden endgültig aufgeben.
So endete von einer Sekunde auf die andere ein schon sicher geglaubter Sieg im Desaster.
Le Mans 1938 war der einzige Auftritt des 8C 2900 B Speciale mit der Touring Superleggera Karosserie.
Bei dem hier genannten Fahrzeug handelt es sich um eine Einzelanfertigung und es ist der ganze Stolz des Alfa Romeo Museums ?Storico? in Arese / Italien.
Nicht nur, weil das Fahrzeug eine interessante Vorgeschichte hat, sondern weil auch das Erscheinungsbild spektakulär und einmalig ist.
Ursprünglich wurde der 8C 2900B für das 24 Stunden Rennen von Le Mans im Jahre 1938 präpariert. Dazu erhielt das Fahrzeug einen vom Karosseriespezialisten Touring entworfenen geschlossenen Aufbau (Berlinetta) der nach aerodynamischen Erkenntnissen in Leichtbauweise auf Basis des von Touring patentierten Superleggera Prinzips (Alu-Karosserie) gefertigt wurde. Ein leistungsangehobener 8-Zylinder Reihenmotor mit 220 PS und eine weitere Le Mans spezifische Ausrüstung vervollständigten die Renn-Ausstattung für Le Mans.
Trotz überlegener Führung im 24 Stunden Rennen war dem Fahrzeug kein Erfolg beschieden. Ein Reifenplatzer bzw. darauf folgender Ventilbruch setzten dem sicher geglaubten Sieg ein jähes Ende.
Nach dem Rennen wurde das Fahrzeug komplett repariert und in Privathände verkauft. Zu dieser Zeit wechselte es mehrfach den Besitzer. Schlussendlich landete das Fahrzeug in England, wo es in den achtziger Jahren vom Alfa Romeo Museum ?Storico? im Tausch gegen einen Grand Prix Boliden Typ 158 Alfetta nach Italien zurückgeholt wurde.
Storico ließ das Fahrzeug als Straßenversion restaurieren und verordnete ihm eine dem ehemaligen Originalzustand näher kommende dunkelrote Lackierung.
Seither zieht das Fahrzeug als Solitair mit dem Status absoluter Rarität die Museumsbesucher in seinen Bann.
DIE GESCHICHTE VON ALFA ROMEO
Sehr geehrte Damen und Herren
Liebe CMC-Sammlerfreunde,
im Rahmen der CMC Modellneuheiten-Vorstellung 2014
Alfa Romeo 8C 2900B, 1938
Speciale Touring Coupé, Art.-Nr. M-107
Alfa Romeo 8C 2900B, 1938
?Speciale Le Mans?, Art.-Nr. M-111
Alfa Romeo 8C 2900B, 1938
Rolling Chassis, Art.-Nr. M-130
wollen wir Ihnen über die ?glorreichen zwanziger- und dreißiger Jahre von Alfa Romeo? nähere Hintergrundinformationen zur Seite stellen.
Wenn man wie bei CMC in seinem Portfolio sich hochwertigen und außergewöhnlichen Oldtimer-Modellen verschrieben hat, kommt man früher oder später an der Edelmarke Alfa Romeo nicht vorbei. Aus deren historischen Fundus bietet es sich an, das eine oder andere Modell nachzubauen, wohlverstanden in Handarbeit mit absoluter Präzision und Authentizität und unter Verwendung edler Werkstoffe. Für das ganze CMC-Entwicklungs- und Montageteam bedeutet dies eine immer wieder gerne angenommene Herausforderung, um das eigene Leistungsvermögen unter Beweis zu stellen und die weltweite CMC-Sammlergemeinde mit faszinierenden Modellen zu verwöhnen.
Wie alles begann??
Im Jahre 1906 wollte Alexandre Darracq seine Automobile auf dem italienischen Markt einführen und errichtete dazu in Neapel eine Montagefabrik. Eine angeschlossene Verkaufs- und Serviceabteilung wurde in Mailand, dem Industriezentrum Norditaliens, gegründet. Die Darracq-Fahrzeuge konnten sich jedoch in Italien nicht in dem erhofften Maße durchsetzen. Deshalb verkaufte Darracq 1909 die ganze italienische Unternehmensgruppe an eine neu gegründete Gesellschaft, die ANONIMA LOMBARDA FABRICA AUTOMOBILI, oder abgekürzt A.L.F.A.
Die neue Gesellschaft modifizierte die Darracq auf die Bedürfnisse des italienischen Marktes und brachte sie unter dem eigenen Namen heraus. Im Jahre 1911 errang Nicola Romeo, ein Industrieller aus Mailand, maßgeblichen Einfluss auf die Firma und kurz nach dem 1. Weltkrieg wurde daraus eine Aktiengesellschaft, die Alfa-S.p.A, die bald darauf ihren Namen in Alfa Romeo änderte.
Ab 1920 wurde der Name Romeo in das Firmen-Signet integriert und ein vierblättriges Kleeblatt ergänzte das Markenzeichen des Unternehmens.
Die Alfa der zwanziger und frühen dreißiger Jahre kann man eigentlich nur mit den damals schon sehr stark auftretenden Bugatti vergleichen. Beide Marken waren die aufregendsten, schnellsten und schönsten Sportwagen ihrer Epoche. Stellten die Bugatti jedoch Auto-Visionen eines einzeln Schaffenden dar, nämlich der großen ?Le Patron? Ettore Bugatti und zu späterer Zeit seines Sohnes Jean, wo jedes Wagen einer Skulptur gleich, Stück für Stück und Teil für Teil wie von einem Bildhauer ?herausgemeißelt? wurde und schon damals wie heute jeder Betrachter von der atemberaubenden Eleganz angetan war, so lagen die Entwicklungsbedingungen bei Alfa Romeo auf einem völlig anderen Niveau. Hier waren die Alfa Romeo Fahrzeuge ein nüchternes Produkt eines Teams angestellter Ingenieure und hochbegabter Handwerker. Aber auch diese fähigen und kreativen Angestellten der Mailänder Firma, allen voran der legendäre Vittorio Jano, mussten große künstlerische Freiheiten gehabt haben, denn was von den Reißbrettern dieser Teamplayer als fertiges Produkt die Werkstore verließ, konnte sich wahrlich sehen lassen. Es waren ganz einfach automobile Wunderwerke, die jedem Vergleich mit den berühmten Rennern aus Molsheim Stand hielten. Sie waren sogar leichter zu fahren, noch schneller in die Kurven zu lenken und mit weniger Anstrengung und Geräuschen zu schalten. In den Wintermonaten waren sie wegen ihrer problemlosen Startfreudigkeit ihren französischen Konkurrenten haushoch überlegen.
Als Basis der rennsportlichen Alfa ? Erfolge können im Grunde genommen vier Fahrzeugreihen, P2 (P3); 6C 1500-1750; 8C 2300 und 8C 2900B herangezogen werden. Diese erfolgreichen Modellreihen untermauerten Alfa Romeo seinen Ruf als führende Automobilmarke der dreißiger Jahre zu gelten.
Ab 1924 sorgte der großartige P2 Grand Prix ? Rennwagen mit einem zwei Liter Reihen ? Achtzylinder und zwei obenliegenden Nockenwellen für Furore. Dieser Bolide war zu jener Zeit fast unschlagbar. Anfang der dreißiger Jahre sollte der weiterentwickelte P3 folgen, der unter Nuvolari sich ebenfalls als Grand Prix ? Gewinner in die Siegerlisten eintragen konnte.
Auf Basis der P2 folgte 1927, ebenfalls vom genialen Vittorio Jano konstruiert, die legendäre Dynastie der 6C ? Fahrzeuge. Das Einstiegsmodell war der 6C 1500 und die Reihe endete mit dem 6C 1750 SS oder als Gran Sport ? Version.
Bei der Mille Miglia 1929 fuhr ein 1750 den Sieg nach Hause. Mit der 6C 1750 Gran Sport - Version konnte Nuvolari sich als Sieger bei der Mill Miglia 1930 feiern lassen. Im Regenrennen der irischen Tourist Trophy holten sich Nuvolari, Campari und Varzi einen 1 ? 2 ? 3 Sieg.
Insgesamt avancierte der 6C 1750 zum berühmtesten Alfa jener Zeit. Nur für die Strapazen der 24 Stunden von Le Mans war der 1750 zu schwach.
Ende 1930 kam deshalb ein neuer Alfa heraus, der fast ebenso berühmte und in den Rennen sogar noch erfolgreichere 8C 2300. Er sah auf den ersten Blick wie ein vergrößerter 1750 aus, aber unter der lang gestreckten Motorhaube arbeitete nun ein Reihen ? Achtzylinder mit seitlich angeflanschtem (statt wie beim 1750 vorne liegenden) Kompressor. Der 8C 2300 war ein PS ? Riese. Die Rennausführung war auf 2,6 Liter aufgebohrt und brachte etwa 165 PS oder sogar mehr auf die Straße. Entsprechend hoch lagen die Endgeschwindigkeiten von weit mehr als 200 km/h.
Anfang der dreißiger Jahre waren die 8C 2300 die Könige der Rennpisten. In den Grand Prix ? Rennen lösten sie die bis dahin sieggewohnten Bugatti ab und gewannen bis zum Auftreten der Silberpfeile von Mercedes und Auto Union einfach alles. Sie siegten 1931 in Le Mans, sowie 1932, 1933 und 1934, davon 1932 und 1933 jeweils mit einem 1 ? 2 ? 3 Sieg und gewannen Jahr für Jahr die prestigeträchtige Mille Miglia.
Mitte der dreißiger Jahre war aber der Ruhm von Alfa Romeo im Begriff zu verblassen. Das Starrachsensystem mit den Seilzugbremsen war in die Jahre gekommen und entsprach nicht mehr dem neusten technologischen Stand.
Als Antwort brachte Alfa Romeo 1937 einen völlig neuen Alfa Romeo heraus, den Typ 8C 2900B der von einem Reihen ? Achtzylinder angetrieben wurde, in der Grundversion bereits 180 PS Leistung abgab und das Auto bis zu 200 km/h schnell machte.
Das Fahrzeug halte eine Einzelradaufhängung rundum, hervorragend wirkende Hydraulikbremsen und alle zeitgemäßen technologischen Errungenschaften die das Fahrzeug bezüglich Komfort, Straßenlage, Geschwindigkeit und Sicherheit zum Nonplusultra jener Zeit aufschwingen ließen. Nur eines fehlte, der alte, rennsportliche Alfa Touch. In vielen Augen war der 8C 2900B einfach zu groß, zu ?plüschig?, zu zivilisiert. Und trotzdem war man in der Lage auch mit diesem Typ wieder Rennen zu gewinnen. So konnte der 8C 2900B bei der Mille Miglia 1938 einen 1 ? 2 ? 3 Sieg einfahren. Mit dem berühmten Clemente Biondetti am Steuer des Sieger ? Alfas gelang ein geradezu neuer unglaublicher Rekord. Die 1635 km lange Straßenrundstrecke konnte mit einer sagenhaften Durchschnittsgeschwindigkeit von über 135 km/h bewältigt werden.
Derart positiv angestachelt war die von Alfa neu gegründete Rennabteilung ?Alfa Corte? besonders hoch motiviert für das noch bevorstehende 24 Stunden Rennen von Le Mans im Jahre 1938 ein Alfa ? Rennsportfahrzeug zu präparieren. Man wollte auch in Le Mans zu den Sieganwärtern gehören.
Ein 8C 2900B mit Spezialkarosserie und leistungsgesteigertem Motor sollte dieses Vorhaben ermöglichen.
Beim renommierten Karosseriebauer Fa. Touring lässt man eine nach aerodynamischen Kenntnissen geformte geschlossene Karosserie (Berlinetta) in der berühmten Leichtbauweise als ?Superleggera? anfertigen. Als Ergebnis steht ein atemberaubend schöner und zugleich sehr futurisch aussehender Bolide für den Start bereit. Die beiden mächtigen Front ? Kotflügel sind fester Bestandteil der Gesamtkarosserie. Zwei große, direkt hinter den Vorderrädern angeordnete und abnehmbare Wartungsklappen ermöglichen bei Bedarf einen schnellen Zugang zum Motor.
Der 2,9 Liter Acht ? Zylinder Reihenmotor mit zwei Roots ? Superchargern wurde auf 220 PS leistungsgesteigert und ermöglichte dem Boliden eine Höchstgeschwindigkeit von 245 km/h.
Das routinierte Fahrerteam für Langstreckenrennen, Raymond Sommer und Clemente Biondetti gingen mit der Start-Nr. 19 in die Rennschlacht an der Sarthe. Niemals zuvor in der Le Mans ? Renngeschichte hat ein Fahrzeug das Renngeschehen so dominant und überlegen beherrscht wie der 8C 2900B Speciale mit der strömungsgünstigen Touring Berlinetta Karosserie.
In der 20. Rennstunde führte das Alfa Corte ? Team unangefochten und bereits mit 11 Runden oder ca. 160 km Vorsprung gegenüber der gesamten Konkurrenz das Feld an, als bei Höchstgeschwindigkeit der rechte Vorderreifen platzte.
Pilot Raymond Sommer konnte den Wagen abfangen, in der Spur halten und die Boxen erreichen. Dort zeigte sich, dass Reifenteile die Motoraufhängung beschädigt haben und auch Motorenöl verloren ging. Trotzdem nahm Clemante Biondetti, immer noch als führendes Team, das Rennen noch einmal auf, musste aber nach nur zwei Runden mit Ventilschaden endgültig aufgeben.
So endete von einer Sekunde auf die andere mit dem größten Le Mans ? Vorsprung aller Zeiten im Rücken, ein schon sicher geglaubter Sieg in einem Desaster.
Le Mans 1938 war der einzige Auftritt des 8C 2900B Speciale mit der Touring Superleggera Karosserie.
Nach dem Krieg war das inzwischen durch mehrere Besitzerhände gegangene Fahrzeug in unverändertem Zustand in England zu Hause. Von dort wurde es in den achtziger Jahren vom Alfa Romeo Storico ? Museum nach Italien zurückgeholt. Storico restaurierte das Fahrzeug und brachte es in einen lauffähigen Zustand.
Ohne Zweifel ist dieser Wagen heute eines der weltweit wertvollsten Vorkriegsfahrzeuge und ein unbezahlbarer Storico ? Repräsentant von Alfa Romeo?s ruhmreicher Renngeschichte.
An dieser Stelle wollen wir uns als Modell ? Hersteller CMC bei den Mitarbeitern des Alfa Romeo Storico ? Museums in Arese/Italien für deren freundliche Unterstützung und Beratung bei der Entwicklung unserer Alfa Romeo 8C 2900B Modelle bedanken.
TECHNISCHE DATEN DES ORIGINALFAHRZEUGS
Leistung: | 220 PS bei 9.000 U/min |
Hubraum: | 2.905 (2.927) ccm |
Höchstgeschwindigkeit: | 245 km/h |
Bohrung x Hub: | 68 x 100 mm |
Radstand: | 2.799 mm |
Spur vorne / hinten: | 1.349 / 1.349 mm |
Altersempfehlung: | Nicht geeignet für Kinder unter 14 Jahren. |